Festgeld ist eine sinnvolle Ergänzung zu Tagesgeld und Wertpapierdepot. Die wichtigste Eigenschaft ist, dass Du Dein Geld planbar und festverzinst zurückbekommst. Wir erklären Dir, was genau Festgeld ist, auf welche Konditionen Du achten solltest und wie Du Dein Geld maximal flexibel anlegen kannst.
Was ist ein Festgeldkonto?
Das Festgeld ist eine Anlageform, die zum langfristigen Sparen genutzt wird. Dafür eröffnest Du ein Festgeldkonto und deponierst darauf einen bestimmten Geldbetrag. Zusätzlich wird eine Laufzeit festgelegt, die das Geld, das Du anlegst, auf dem Festgeldkonto verbleiben soll. In dieser Zeit wird das Geld auf dem Konto verzinst.
Zu den Besonderheiten des Festgeldes gehört, dass die Zinsen bereits am Anfang der Laufzeit festgeschrieben werden und sich für die gesamte Anlagelaufzeit nicht mehr ändern. Allerdings sind nicht nur die Zinsen festgeschrieben, sondern auch das Guthaben ist fest angelegt. Das bedeutet, dass Du während der gesamten Laufzeit nicht darauf zugreifen kannst. Üblich sind Laufzeiten von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren.
Alternativen gesucht?
Festgeld ist doch nicht so Dein Ding? Willst Du mehr Flexibilität, eignet sich eventuell ein
Tagesgeldkonto für Dich. Möchtest Du mehr Rendite und bist bereit, ein höheres Risiko einzugehen, lohnt sich eher ein
Depotkonto. Du willst etwas ganz Neues ausprobieren? Dann schau doch mal zu unseren Vergleichen für
Crowdinvesting oder
Robo-Advisor.
Langfristig sparen mit Festgeld
Beim Festgeld gibt es zwei wichtige Faktoren: die Laufzeit und die Festgeldzinsen. Je besser Du diese beiden Punkte abstimmst, desto größer sind die zu erwartenden Gewinne.
Laufzeit überlegt wählen
Die Laufzeit für Dein Festgeldkonto legst Du bei der Kontoeröffnung fest. In dieser Zeit kannst Du nicht über das Geld verfügen. Plane also genau, für wie viele Monate oder Jahre Du auf Dein Geld verzichten willst bzw. kannst.
Üblicherweise werden die Laufzeiten in Monats- oder Jahresschritten angeboten, wobei in der Regel drei Monate häufig die kürzeste mögliche Anlagezeit ist. Auch bei der maximalen Laufzeit variieren die Angebote. Einige Banken bieten Festgeldkonten mit Laufzeiten von bis zu 120 Monaten an, andere stellen deutlich geringere Zeiträume zur Verfügung.
Zinshöhe ist abhängig von der Laufzeit
Je länger Du Dein Geld anlegst, umso höhere Zinsen erhältst Du in der Regel. Allerdings gilt dies nicht zwingend. In unserem Festgeld-Vergleich findest Du bei den Produktdetails des jeweiligen Anbieters unter „Aktuelle Konditionen“ alle verfügbaren Laufzeiten mit dem angebotenen Zinssatz.
Die Zinserträge werden in der Regel am Laufzeitende auf das angegebene Referenzkonto ausgezahlt. Es gibt aber auch Varianten, bei denen die Zinsen jährlich auf das Festgeldkonto gutgeschrieben werden – dadurch profitierst Du bei längeren Laufzeiten vom Zinseszins.
Festgeld für Kinder?
Langfristige Perspektive, kein Verlustrisiko, Verzinsung – auf den ersten Blick ist Festgeld gerade für den Nachwuchs interessant. Gerade bei einem niedrigen Zinsniveau solltest Du jedoch auch den Blick über den Tellerrand wagen. Schließt Du beispielsweise ein
Wertpapierdepot für Kinder ab, ist die Aussicht auf Rendite meistens deutlich besser als bei einem Festgeldkonto.
Konditionen beim Festgeld
Nicht nur Zinsen und Laufzeit spielen bei der Wahl Deines neuen Festgeldkontos eine Rolle. Wir haben Dir die wichtigsten Punkte zusammengestellt, auf die Du achten solltest.
Kosten und Gebühren
Ein Blick auf die Preistabellen der Anbieter lohnt sich in jedem Fall, denn nicht alle Festgeldkonten sind vollständig kostenlos. Einige wenige Anbieter verlangen zum Beispiel eine Kontoführungsgebühr. Kosten für Kontoauszüge oder sonstige Bearbeitungsgebühren solltest Du vermeiden oder zumindest mit einplanen.
Mindestanlagesumme
Einige Banken verlangen eine Mindestanlagesumme. Das bedeutet, dass Du nur dann ein Festgeldkonto eröffnen kannst, wenn Du mindestens die geforderte Summe anlegst. Viele Anbieter beginnen bei einem Betrag von 1.000 Euro, es gibt aber auch Banken, die einer Kontoeröffnung erst ab 10.000 Euro Anlagebetrag zustimmen.
Neben der Mindestanlagesumme gibt es auch eine Grenze nach oben: Die
Maximaleinlage ist ebenfalls anbieterabhängig. Willst Du mehr Geld anlegen, musst Du gegebenenfalls mehrere Festgeldkonten eröffnen oder andere Anlagemöglichkeiten in Erwägung ziehen. Zum Beispiel könntest Du zusätzlich ein
Depot eröffnen.
Festgeldkonto kündigen
Achte außerdem auf die Kündigungsregelungen Deiner Bank. Nicht alle Banken bieten auch eine vorzeitige Kündigung an. Unter Umständen kannst Du dann während der Laufzeit nicht einmal das Konto kündigen, sondern musst auf das Auslaufen des Vertrags warten.
Aber Achtung! Ist eine vorzeitige Kündigung möglich, wird Dir in der Regel nur das angelegte Geld, nicht aber Zinsen ausgezahlt, die Du bis dahin erhalten hättest.
Sicherheiten beim Festgeldkonto
Die gesetzliche
Einlagensicherung garantiert innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums, dass Du auch im Fall einer Bankenpleite Dein Geld zurückerhältst. Bis
100.000 Euro sind die Anlagen dabei gesichert. Viele Banken sind zusätzlich noch in speziellen Verbänden organisiert, die höhere Beträge absichern. In unserem Vergleich siehst Du, ob und mit welcher Einlagensicherung der entsprechende Anbieter das Sparguthaben seiner Kundinnen und Kunden absichert.
In Ländern, die keinen Euro führen, rechnet die Einlagensicherung in der dortigen Währung. Auch wenn Dein Konto in Euro geführt wird, ist der Sicherungsbetrag beispielsweise in tschechischen Kronen festgelegt.
Festgeldkonto mit unserem Vergleich online eröffnen
Die meisten Festgeldkonten kannst Du inzwischen
einfach online eröffnen. Vom Festgeld-Vergleich aus lässt Du Dich direkt zum entsprechenden Anbieter weiterleiten. Dort musst Du dann lediglich noch ein Antragsformular ausfüllen und die unterschriebenen Unterlagen zusammen mit der Bestätigung aus dem
Post-Ident-Verfahren an den Anbieter schicken. Alternativ kannst Du Deine Identität in der Regel auch online über das
Video-Ident-Verfahren nachweisen.
Viele Banken bieten ihr Festgeld zu den gleichen Bedingungen an, es gibt jedoch auch Unterschiede:
Verlängerung des Festgelds: Viele Banken geben Dein Geld am Ende der Laufzeit nicht zurück, sondern legen Dein Guthaben noch einmal an, und zwar für die ursprüngliche Laufzeit, jedoch zum dann gültigen Zinssatz. Bei manchen Banken kannst Du die automatische Wiederanlage schon im Antrag ausschließen, bei anderen im Online-Banking. Bei wieder anderen Banken musst Du Dein Festgeld am Ende der Laufzeit kündigen, um ein Wiederanlegen zu vermeiden.
Fatca und PeP: Bei Kontoeröffnung stellen Dir Banken besondere Fragen. Beispielsweise möchten sie wissen, ob Du in den USA steuerpflichtig bist oder eine politisch exponierte Person (PeP). Falls Du die Fragen mit „ja“ beantwortest, kann es sein, dass die Bank Dir kein Konto eröffnet.
Grund dafür ist einerseits das US-Steuergesetz Foreign Account Tax Compliance Act (Fatca), mit dem die USA Steuerflucht verhindern wollen. Dies wirkt sich auf die deutschen Banken aus: Sie müssen betroffenen Kundinnen und Kunden an die US-Steuerbehörde weitergeben.
Politisch exponierte Personen sind laut
BaFin eher in Korruption verwickelt.
Gemeinschaftskonten: Wenn Du mit Deinem Partner ein Festgeldkonto eröffnen möchtest, musst Du eine Bank finden, die Gemeinschaftskonten anbieten. Du kannst nicht bei jedem Kreditinstitut ein Gemeinschaftskonto eröffnen.
Flexibel anlegen
Um möglichst flexibel zu bleiben kannst Du das Geld, dass Du festverzinslich anlegen möchtest, in drei Beträge aufteilen. Nun legst Du das Geld gestaffelt an, dafür benötigst Du drei verschiedene Verträge mit verschiedenen Laufzeiten. So bleibst Du auch im Festgeldbereich maximal flexibel.