Agio beim Bausparvertrag: Das musst Du wissen
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Das Wichtigste in Kürze:
- Das Agio ist eine zusätzliche Gebühr, die auf das Bauspardarlehen aufgeschlagen wird und die Darlehensschuld erhöht.
- Bei einem Bausparvertrag wird das Agio prozentual zum Darlehen angegeben und beeinflusst die Gesamtschuld. Je höher das Bauspardarlehen, desto teurer wird das Agio.
- Das Agio ist eine Reaktion auf das Verbot der Darlehensgebühr durch den BGH im Jahr 2016. Einige Bausparkassen haben das Agio eingeführt, andere verzichten darauf.
Was genau ist ein Agio beim Bausparvertrag?
Das Agio bezeichnet im Finanzwesen allgemein einen Aufschlag. Beim Bausparvertrag ist das Agio eine zusätzliche Gebühr, die auf das Bauspardarlehen aufgeschlagen wird.
Der Hintergrund: Schließt Du einen Bausparvertrag ab, vereinbarst Du eine feste Bausparsumme. Sie setzt sich zusammen aus dem Guthaben, das Du anhäufst, und dem Bauspardarlehen, das die Bausparkasse in der Darlehensphase auszahlt. Das Agio wird auf das Bauspardarlehen aufgeschlagen und erhöht damit Deine Darlehensschuld.
Wie wird das Agio angegeben?
Beim Bausparvertrag wird das Agio prozentual zum Darlehen angegeben. Daher gilt: Je höher das Bauspardarlehen, desto teurer wird das Agio. Kreditinstitute bezeichnen das Agio auch häufig als Aufgeld.
Beispielrechnung für ein Agio beim Bausparen
Wie hoch das Agio ausfällt, hängt davon ab, wie hoch Dein Bauspardarlehen ist.
Beispiel: Du schließt einen Bausparvertrag mit einer Bausparsumme von 100.00 Euro ab. Nach 15 Jahren Ansparphase verfügst Du über ein Guthaben von 30.000 Euro. Damit erhältst Du ein Darlehen in Höhe von 70.000 Euro. Die Bausparkasse berechnet für das Darlehen ein Agio von 2 Prozent. Das bedeutet für Dich und Deine Tilgungssumme:
70.000 Euro Darlehenssumme + 1.400 Euro Agio (2% von 70.000) = 71.400 Euro Darlehensschuld gesamt
Du zahlst also nicht 100 Prozent des Darlehens zurück, sondern 102 Prozent.
Das Agio kann sich also deutlich auf die Höhe Deiner Darlehensschuld auswirken. Vergleiche deshalb am besten mehrere Anbieter!
Agio als Folge des Verbots der Darlehensgebühr
Das Agio ist eine Folge des Verbots der Darlehensgebühr. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat im November 2016 entschieden, dass Darlehensgebühren nicht rechtens sind. Zuvor war es üblich, dass Du ca. zwei Prozent der Kreditsumme zahlen musstest, sobald Du Dein Darlehen in Anspruch nahmst.
In Folge des Urteilsspruchs erhöhten einige Bausparkassen die Abschlussgebühr oder führten das Agio ein.
Die gute Nachricht: Nicht alle Bausparkassen berechnen das Agio. Bausparen kannst Du also auch, ohne diese Gebühr zu entrichten und auf diese Weise Geld sparen.