Börsenplätze: Weltweit erfolgreich handeln
7 Minuten Lesezeit
Das Wichtigste in Kürze:
- In Deutschland und Europa kannst du an vielen Verschiedenen Börsen handeln. Teils schließen sie sogar erst um 22 Uhr.
- Möchtest du außereuropäische Börsen zum Handel nutzen, achte besonders auf die Öffnungszeiten. Aufgrund der verschiedenen Zeitzonen weichen sie für deutsche Anleger stark von europäischen Handelszeiten ab.
- Um überhaupt am Börsenhandel teilnehmen zu können, brauchst Du ein Depot. In unserem Vergleich findest Du ein passendes für Dich!
Börsenplätze Deutschland
In der Bundesrepublik gibt es mehrere Börsenplätze. Deutschland beherbergt nicht nur die bekannte Börse in Frankfurt am Main, sondern auch einige kleinere Regionalbörsen in Düsseldorf, Stuttgart, München, Berlin, Hamburg und Hannover. Sie alle sind öffentlich-rechtliche Institutionen, die von Unternehmen getragen werden. Das bedeutet auch, dass die Börsen untereinander in einen Wettbewerb um Kunden treten, also um Anlegerinnen, Anleger und Broker gleichermaßen. Für Dich kann das ein Vorteil sein, zum Beispiel bei den Börsengebühren.
In der Regel bietet Dir Dein Broker verschiedene Handelsplätze an. Durch Verträge Deines Brokers mit einem bestimmten Handelsplatz kann der Handel dort besonders günstig oder sogar kostenlos sein. Vergleichen lohnt sich also.
Bei den meisten Börsen startet der Handel morgens um 8 Uhr und endet abends um 22 Uhr. Allerdings gibt es auch Abweichungen. Die einzelnen Zeiten findest Du in unserer Übersicht. Beachte auch: Für bestimmte Anlageformen – zum Beispiel Anleihen – endet der Handel bereits früher. An einigen Feiertagen bleiben die Börsen geschlossen, an anderen Tagen gibt es verkürzte Handelszeiten.
Börse Frankfurt
Der bekannteste und größte deutsche Börsenplatz liegt in der Bankenstadt Frankfurt am Main. Träger der öffentlich-rechtlichen Wertpapierbörse sind die Deutsche Börse AG sowie die Börse Frankfurt Zertifikate AG. Du als Anlegerin oder Anleger kannst dort mit etwa einer Million verschiedenen Wertpapieren handeln. Dazu gehören unter anderem Aktien, Anleihen, ETFs und Fonds, aber auch Optionsscheine und Zertifikate. Börsenhandelszeiten sind zwischen 8 Uhr und 22 Uhr.
Zum Besitz der Deutsche Börse AG gehört auch die Terminbörse Eurex. Sie ist eine der international führenden Terminbörsen und Handelsplatz für Derivate. Eurex verzeichnet jährlich ein Handelsvolumen von über einer Milliarde Kontrakte.
Börse Hannover und Börse Hamburg
Die BÖAG Börsen Aktiengesellschaft ist die Trägergesellschaft der Niedersächsischen Börse in Hannover und der Hanseatischen Wertpapierbörse Hamburg. Die beiden Börsen bieten Kunden rund 14.000 gelistete Wertpapiere, darunter Aktien, Anleihen, Zertifikate und Investmentfonds. Du kannst montags bis freitags zwischen 8 Uhr und 22 Uhr auf einer der beiden Börsenplätze in Deutschland handeln.
Börse Berlin
Zu den Börsen in Deutschland gehört auch die Berliner Börse, die zwei Marktplätze unter einem Dach vereint. Zum einen handelt es sich dabei um das Handelssystem Xontro, das alle deutschen Parkettbörsen (außer Frankfurt) gemeinsam betreiben. Zusätzlich steht Dir die vollelektronische Handelsplattform ETS zur Verfügung. In Berlin kannst Du mit zahlreichen Wertpapieren handeln: unter anderem Aktien, Anleihen, Zertifikate, Optionsscheine oder Fonds. Börsenhandelszeiten sind zwischen 8 Uhr und 20 Uhr.
Börse Stuttgart
Der Börsenplatz Stuttgart hat sich als Baden-Württembergische Wertpapierbörse auf Privatanleger spezialisiert. Diese können dort Aktien, Anleihen, Fonds, Genussscheine und verbriefte Derivate handeln. Im Derivate-Handel ist die Börse sogar europäischer Marktführer. Die Handelszeiten bewegen sich je nach Wertpapierart zwischen 8 Uhr und 22 Uhr.
Börse München
Die bayerische Landeshauptstadt ist bereits seit 1830 Sitz einer Börse. Trägerin des Börsenplatzes ist die Bayerische Börse AG. In München kannst Du zwischen 8 Uhr und 22 Uhr verschiedene Wertpapiere wie beispielsweise Aktien aus 60 Ländern, Fonds, ETFs sowie ETCs handeln. Anleihen können nur bis 20 Uhr gehandelt werden.
Tradegate Exchange (Berlin)
Die Börse Tradegate Exchange ist ein Börsenplatz in Berlin, der sich besonders auf Privatanleger konzentriert. Kundinnen und Kunden der Tradegate Börse können zwischen 8 Uhr und 20 Uhr mit Wertpapieren wie Aktien, ETFs, Anleihen oder Investmentfonds handeln. Ursprünglich als erste deutsche elektronische außerbörsliche Plattform gegründet, erhielt Tradegate erst 2009 die Börsenlizenz. Beim Handel verlangt Tradegate Gebühren für Zulassung und Teilnahme, jedoch keine Börsengebühren.
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Achtung:
Wertpapiere an ausländischen Börsen sind meist auch in einer Fremdwährung notiert. Bedenke bei einem Kauf, dass hierdurch ein Wechselkursrisiko besteht.
Börsenplätze Europa
Dank international tätiger Broker und der zunehmenden Digitalisierung müssen sich deutsche Anlegerinnen und Anleger längst nicht mehr auf Börsen in Deutschland beschränken. Du kannst problemlos europa- und sogar weltweit Geld anlegen und Wertpapiere verkaufen. Viele Online-Broker bieten die Möglichkeit, neben Deutschlands auch Europas Börsen zu nutzen. Wichtige Börsen in Europa sind beispielsweise die Mehrländerbörse Euronext sowie die Börsen in Zürich, Wien oder London.
„Mehrländerbörse“ Euronext
Euronext entstand aus dem Zusammenschluss mehrerer Länder und betreibt die Börsen in Paris, Brüssel, Amsterdam und Lissabon. Der Sitz des Börsenplatzes befindet sich im niederländischen Amsterdam. Euronext ist die größte grenzübergreifende Börse Europas. Zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr können dort Wertpapiere gehandelt werden, darunter Aktien, Fonds, ETFs und Zertifikate. 2007 fusionierte die Börse außerdem mit dem New Yorker Börsenplatz und bildete die erste transatlantische Börse, NYSE Euronext.
Börse Zürich
Die Züricher Börse SIX Swiss Exchange ist der größte Börsenplatz der Schweiz und entstand aus dem Zusammenschluss der Börsen Genf, Basel und Zürich. Sie ist eine Tochtergesellschaft der SIX Group AG. Hier wird der Handel mit Aktien, Anleihen, ETFs, ETPs und Fonds angeboten. Trader können zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr Wertpapiere kaufen und verkaufen.
Börse Wien
Wer an der Wiener Börse einsteigen möchte, kann mit den Handelssystemen Xetra und Eurex vollelektronisch unter anderem Aktien, Anleihen, Zertifikate, ETFs und Optionsscheine handeln. Die Börse der österreichischen Hauptstadt zählt nicht nur zu den ältesten Börsen der Welt, sondern ist auch die einzige Wertpapierbörse in Österreich. Die Handelszeiten liegen zwischen 8:55 Uhr und 17:35 Uhr.
Börse London
Die Londoner Börse ist einer der ältesten und größten Börsenplätze in Europa. 2007 schlossen sich London Stock Exchange (LSE) und die Börse Italiana zusammen. Die italienische Börse unterliegt seitdem der Kontrolle der LSE. Der Börsenplatz bietet unter anderem den Handel mit Wertpapieren wie Aktien, ETFs, ETPs oder Optionsscheinen. Dies ist täglich zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr möglich.
Börse Madrid
Die Börse der spanischen Hauptstadt wurde 1831 gegründet und bietet Tradern und Traderinnen die Möglichkeit, mit den verschiedensten Wertpapieren zu handeln. Dazu gehören Anleihen, Aktien, ETFs, Fonds und Optionsscheine. Diese können täglich zwischen 9Uhr und 17:30 Uhr ge- und verkauft werden.
Börsenplätze weltweit
Du kannst nicht nur an europäischen Börsen handeln. Weltweit stehen Dir eine Vielzahl von Handelsplätzen zur Verfügung. Die größten Börsen der Welt liegen in Nordamerika und Asien. Wichtig: Behalten hierbei die Handelszeiten der jeweiligen Standorte im Auge. Aufgrund der verschiedenen Zeitzonen weichen sie für deutsche Anleger stark von europäischen Handelszeiten ab.
Börse New York
Zu den wichtigsten und größten Börsen der Welt gehört fraglos die New Yorker Börse. Der Sitz der NYSE ist an der weltberühmten Wall Street. Natürlich ist dort auch das Produktangebot sehr groß – von Aktien über Optionen bis hin zu Rentenpapieren. Anleger können werktags zwischen 9:30 Uhr und 16 Uhr Ortszeit zur Tat schreiten, was für deutsche Trader zwischen 15:30 Uhr und 22 Uhr bedeutet.
Börse Tokio
Die Wertpapierbörse Tokio ist der größte Börsenplatz in Japan. Kunden und Kundinnen können dort Derivate wie Optionen oder Futures handeln, aber auch Wertpapiere wie Aktien, ETFs, ETNs oder Fonds. Auch bei asiatischen Börsen müssen deutsche Anleger auf Börsenhandelszeiten achten, die sich an den jeweiligen Ortszeiten orientieren. Die Tokioter Börse hat für Dich zwischen 2 Uhr und 8 Uhr geöffnet.
Börse Hong Kong
Die Hong Kong Stock Exchange hat ihren Sitz in einer der größten Städte Chinas, einem der wichtigsten Finanzzentren Asiens und bietet Anlegerinnen und Anlegern aus aller Welt den Handel mit verschiedene Produkten, darunter Aktien, Fonds, Futures oder Optionen an. In Deutschland kann man während des Winters zwischen 2:30 Uhr und 8 Uhr sowie zwischen 3:30 Uhr und 9 Uhr handeln. Da in Asien keine Zeitumstellung vorgenommen wird, verschiebt sich die Handelszeit während des Sommers um jeweils eine Stunde nach hinten.
Kleine Börsengeschichte
Die weltweit erste Börse wurde bereits 1409 im belgischen Brügge gegründet. Der Begriff selbst geht auf das niederländische Wort „beurs“ zurück, was so viel wie Geldbeutel – oder eben Geldbörse – bedeutet. Im 16. Jahrhundert entstanden dann die ersten Börsen in Deutschland. Feste Börsenplätze fanden sich beispielsweise in Nürnberg, Augsburg, Frankfurt oder Hamburg.
Elektronischer Handel
Xetra
Deutsche Börsenplätze beschränken sich nicht nur auf feste Orte. So war die Frankfurter Börse Vorreiter im vollelektronischen Handel. Bereits seit 1997 können Anlegerinnen und Anleger an der Computerbörse Xetra (Exchange Electronic Trading) handeln. Das System wird regelmäßig geupdatet und technisch verbessert. Die Handelszeiten liegen hier zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr. In dieser Zeit kann man Wertpapiere wie Aktien, Optionsscheine, ETCs, ETFs oder ETNs kaufen und verkaufen.
Da über Xetra ein hohes Handelsvolumen abgedeckt wird, sind die Kurse über das elektronische Handelssystem besonders aktuell und schneller ausführbar. Händler können Kurse schnell und in Echtzeit einsehen, was vor allem bei schnellen Schwankungen von Vorteil ist. Durch das elektronische Ausführen kommt es jedoch auch häufiger zu Teilausführungen als beim Handel an Parkettbörsen.
Nasdaq
Die bekannteste elektronische Börse der USA ist die Nasdaq (National Association of Securities Dealers Automated Quotations) mit Sitz in New York. Sie ist gemessen an Marktanteilen und Handelsvolumen mittlerweile sogar die größte Börse der USA. Möchte man dort handeln, so ist dies zwischen 15:30 Uhr und 22 Uhr deutscher Zeit möglich.
gettex
Das elektronische Handelssystem gettex wird von der öffentlich-rechtlichen Bayerischen Börse AG, das heißt der Börse München betrieben. Die Handelsplattform positioniert sich als junger, innovativer und kostengünstiger Börsenplatz, der sich insbesondere an kostenbewusste Privatanleger, aber auch an institutionelle Investoren richtet. Handeln kannst Du dort von 8 bis 22 Uhr.
L&S
L&S, die Lang & Schwarz Exchange TradeCenter AG & Co. KG, ist ein elektronisches Handelssystem der Wertpapierbörse Hamburg. Die L&S Börse ist führend beim außerbörslichen Handel in Deutschland. Die Handelszeiten liegen montags bis freitags bei 7:30 bis 23 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr und sonntags von 17 bis 19 Uhr.
Tradegate
Die Tradegate Exchange ist eine 2009 gegründete Wertpapierbörse mit Sitz in Berlin. Sie befindet sich zu 75 Prozent im Besitz der Deutschen Börse AG, die ebenfalls die Frankfurter Wertpapierbörse betreibt. Die Spezialisierung von Tradegate liegt in der Ausführung von Wertpapieraufträgen von gebührenbewussten Privatanlegern, wobei der Fokus auf den Handel mit Aktien, Anleihen, Investmentfonds sowie einer großen Bandbreite von Exchange Traded Products (ETP) gerichtet ist. Die Handelszeiten liegen zwischen 8 und 22 Uhr.
Börsenplätze Deutschland, Europa und weltweit: Vergleich kann sich lohnen
Wohl jeder Trader und jede Traderin hat die Idealvorstellung, Wertpapiere zum günstigsten Preis zu kaufen und zum höchsten Preis zu verkaufen. Wer jedoch schon etwas Erfahrung sammeln konnte weiß, dass dies selten der Fall ist. Die größten Chancen, die besten Kurse zu finden, hast Du, wenn Du Dich nicht nur auf einen Börsenplatz beschränkst.
Was wird gehandelt?
Manche Börsen bieten eine breite Auswahl an Wertpapieren und Waren an, andere hingegen sind spezialisiert auf einige Teilbereiche. Interessierst Du Dich zum Beispiel für den Rohstoffhandel, wirst Du schnell mit den Börsen in Chicago oder der Euronext zu tun haben. Hier werden vorrangig Termingeschäfte für Gold und andere Rohstoffe getätigt.
Dank Digitalisierung und zahlreicher Börsenplätze weltweit hast Du nicht nur die Wahl zwischen Parketthandel, Tradegate oder Xetra, sondern kannst Dir sogar Aktienkurse auf verschiedenen Kontinenten ansehen. Jeder Börsenplatz hat eigene Angebote, Handelsplattformen und Vorteile. So kann es sich Durchaus lohnen, das Angebot von Online-Brokern zu nutzen und weltweit zu handeln. Bedenke jedoch, dass für den Handel im Ausland und für verschiedene Börsenplätze Gebühren anfallen können. Achte am besten bereits bei der Suche nach einem passenden Depot und Anbieter auf eventuell anfallende Kosten.