Bullen- und Bärenmarkt: Wie Bulle und Bär an die Börse kamen
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Das Wichtigste in Kürze:
- Ein Bullenmarkt bezeichnet eine Phase, in der die Börsenkurse über einen längeren Zeitraum steigen, oft ausgelöst durch niedrige Zinsen, steigende Unternehmensgewinne oder positive wirtschaftliche Prognosen. Anleger, die auf steigende Kurse setzen, werden als Bullen bezeichnet.
- Ein Bärenmarkt tritt in Zeiten wirtschaftlicher Flaute oder Rezession auf, wenn die Börsenkurse über einen längeren Zeitraum fallen. Dies kann durch negative wirtschaftliche Entwicklungen, politische Unsicherheiten oder schlechte Unternehmensnachrichten ausgelöst werden. Anleger, die auf fallende Kurse spekulieren, werden als Bären bezeichnet.
- Die Symbole Bulle und Bär sind tief in der Börsengeschichte verwurzelt und bieten eine anschauliche Darstellung der Marktbewegungen. Der Bulle stößt mit seinen Hörnern von unten nach oben, symbolisiert steigende Kurse, während der Bär mit seiner Tatze von oben nach unten schlägt, was fallende Kurse darstellt. Möchtest auch Du an der Börse mitwirken, dann sieh Dich in unserem Depot-Vergleich nach dem passenden Broker für Dich um:
Der Bullenmarkt oder auch Hausse
Von einem Bullenmarkt spricht man, wenn die Kurse an den Börsen über einen längeren Zeitraum steigen, was grundsätzlich in Zeiten eines Wirtschaftsaufschwungs oder einer Hochkonjunktur der Fall ist. „Hausse“ ist französisch und bedeutet so viel wie Anstieg oder Steigung. Verhält sich ein Asset „bullisch“ oder „bullish“, ist häufig die Rede von einer Rallye, also dem Anstieg einer Aktie. Als Bullen werden Anlegerinnen und Anleger bezeichnet, die an steigende Kurse glauben und darauf setzen.
Ein Bullenmarkt kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie z.B. niedrige Zinsen, steigende Unternehmensgewinne oder positive wirtschaftliche Prognosen. Du solltest jedoch stets wachsam bleiben, da auch in einem Bullenmarkt Risiken bestehen.
Der Bärenmarkt oder „Baisse“
Herrscht wirtschaftliche Flaute oder gar Rezession, kann es zu einem „Bärenmarkt“ oder „Baisse“ kommen. Er folgt oft nach einer langen Phase der Kursstagnation auf einem hohen Niveau. Besonders wenn Anlegerinnen und Anleger das Vertrauen in ein Wertpapier, eine Branche oder eine Region verlieren, entsteht eine Bärenmarkt. Von der Börse wird dann von „bärisch“ oder „bearish“ gesprochen.
Auch der Begriff „Baisse“ stammt aus dem Französischen und bedeutet Rückgang oder Abnahme. Anlegerinnen und Anleger werden als Bären bezeichnet, wenn sie eher pessimistisch sind und auf fallende Kurse spekulieren.
Ein Bärenmarkt kann durch negative wirtschaftliche Entwicklungen, politische Unsicherheiten oder schlechte Unternehmensnachrichten ausgelöst werden. Es ist wichtig, in solchen Zeiten eine gut durchdachte Anlagestrategie zu haben und nicht in Panik zu verfallen.
Warum gerade Bulle und Bär?
Die Auswahl dieser beiden Tiere als Symbol der Börse ist keineswegs zufällig passiert. Ihre Körperhaltung und ihr Verhalten eigenen sich für die Darstellung steigender oder fallender Kurse. Es gibt verschiedene Herleitungen:
Die Hörner eines Stiers zeigen beispielsweise immer nach oben, auch wenn er seinen Kopf senkt. Sie sollen an steigende Kurse erinnern. Ein Bär dagegen hält seinen Kopf meist unten, um Fährten lesen zu können. Das erinnert an fallende Kurse.
Eine weitere Metapher sind die beiden Tiere im Kampf. Während der Bulle mit seinen Hörnern von unten nach oben stößt, schlägt der Bär mit seiner Tatze von oben nach unten.
Die Symbolik von Bulle und Bär hat sich über die Jahre fest in der Finanzwelt etabliert und wird weltweit verstanden. Sie bietet eine anschauliche Darstellung der Marktbewegungen und hilft Anlegerinnen und Anlegern, die Marktstimmung besser zu interpretieren.
Die Bullenmarktrallye
Mit dem Begriff wird der Zustand einer starken Kurserholung beschrieben, der auf eine starke Abwertung während eines Bärenmarktes folgt. Der Kurs pendelt sich auf einem mittleren Niveau ein, es kann also noch nicht von bullisch gesprochen werden. Eine Bullenmarktrallye kann Dir die Möglichkeit bieten, von stark steigenden Kursen zu profitieren. Es ist jedoch wichtig, den Markt genau zu beobachten und rechtzeitig Gewinne mitzunehmen.
Bärenfalle
Werden Aktien aufgrund kurzfristig fallender Kurse verkauft, spricht man von Bärenfallen, in die Anlegerinnen und Anleger tappen können. Sie wittern einen Bärenmarkt, doch sollten sich die Kurse erholen, entgeht ihnen die Dividende. Bärenfallen können zu unnötigen Verlusten führen. Daher ist es ratsam, nicht überstürzt zu handeln und die langfristige Perspektive im Auge zu behalten.
Bullenfalle
Auch hier schnappt die Falle zu, wenn Anlegerinnen und Anleger kurzfristige Kurssteigerungen als Bullenmarkt fehlinterpretieren. Statt anzusteigen, stagnieren oder fallen die Kurse wieder. So bleiben die Anlegerinnen und Anleger auf ihren Papieren sitzen oder müssen sie unter Wert verkaufen. Um nicht in eine Bullenfalle zu tappen, solltest Du eine gründliche Analyse durchführen und nicht nur auf kurzfristige Kursbewegungen reagieren.
Dauer und Intensität
Was Dauer und Intensität angeht, verhält sich jeder Bullen- und Bärenmarkt unterschiedlich. Es gibt zahlreiche Theorien, um die Wendepunkte möglichst exakt vorherzusagen. Schließlich ist die Kurswende der ideale Zeitpunkt, um zu kaufen oder zu verkaufen. Anlegerinnen und Anleger haben jedoch sehr verschiedene Standpunkte, was die Vorhersehbarkeit von Wendepunkten betrifft.
Manche setzen auf eine technische Chartanalyse, um den zukünftigen Kurs aus der vergangenen Entwicklung abzuleiten. Andere glauben nicht, dass sich die zukünftige Entwicklung überhaupt voraussagen lässt. Die Markteffizienzhypothese besagt etwa, dass im Preis einer Aktie alle verfügbaren Informationen, die dem Markt zugänglich sind, widergespiegelt werden. Assetpreise sollten demnach nur auf neue Informationen reagieren und daher einen zufälligen Verlauf aufweisen – sie sind also nicht durch vergangene Entwicklungen vorhersagbar.
Die Diskussion über die Vorhersehbarkeit von Marktbewegungen ist ein zentrales Thema in der Finanzwelt. Es gibt keine einheitliche Antwort, und jede Anlagestrategie hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.