Frau hält Waage in der Hand

Rebalancing: Zurück zum Status Quo Deiner Anlage

30.01.2024
5 Minuten Lesezeit
INHALTSVERZEICHNIS
Rebalancing in gemischten Portfolios
Wie funktioniert Rebalancing?
Rebalancing bei ETF-Sparplänen
Kostenschonende Anpassung der Sparrate
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Saskia Gall
Finanzexpertin bei zaleo.
Rebalancing ist eine Anlagestrategie, die vorrangig der Risikominimierung dient. Ungleichgewichte im Portfolio, die sich mit der Zeit aufgrund verschiedener Renditen einstellen, sollen so ausgeglichen werden. Wir zeigen Dir, wie es funktioniert, wann es sich lohnt und wieso Robo-Advisor das ganz von sich aus machen.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Rebalancing bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein Anlegerinnen und Anleger regelmäßig ihr Portfolio überprüfen und anpassen, um die ursprünglich festgelegte Asset-Allokation beizubehalten. Ziel ist es, die Risiken und Renditen im Einklang mit den Anlagezielen des Investors zu halten.
  • Märkte sind ständigen Veränderungen unterworfen, und verschiedene Anlageklassen entwickeln sich unterschiedlich. Rebalancing stellt sicher, dass das Portfolio nicht übermäßig von der Performance einzelner Anlagen beeinflusst wird.
  • Um Dir ein Portfolio anlegen zu können, brauchst Du zunächst ein Wertpapierdepot. Sieh Dich in unserem Depot-Vergleich nach dem passenden um.

Rebalancing in gemischten Portfolios

Gut laufende Anlagen nehmen mit der Zeit einen immer größeren Platz im Portfolio ein. Das führt dazu, dass Anlegerinnen und Anleger mit gemischten Portfolios nach und nach ein Ungleichgewicht in ihre Investments bekommen. So schön die Zuwächse sind, erhöhen sie doch leider auch das Gesamtrisiko Deiner Anlage. Denn gleichzeitig wächst ja auch der riskante Anteil Deines Investments; konkret: Immer mehr Geld steckt in Aktien und anderen nicht festverzinsten Wertpapieren, immer weniger in Festgeld und Anleihen. Eine mögliche Strategie, um diesem Problem zu begegnen, ist das Rebalancing.

Wie funktioniert Rebalancing?

Rebalancing hat den Zweck, Gleichgewichte innerhalb des Portfolios wiederherzustellen. Die Idee dabei: Du schichtest in regelmäßigen Abständen Dein Portfolio um, sodass Du das ursprünglich gewählte Rendite-Risiko-Verhältnis Deiner Anlagen wieder erreichst. Die Umschichtung wird dabei schlicht und einfach durch Käufe und Verkäufe erreicht. Grundlegend hast Du dabei drei verschiedene Möglichkeiten:
  • Überrepräsentierte, risikoreiche Anlagen verkaufen
  • Unterrepräsentierte, risikoarme Anlagen kaufen
  • Eine Kombination aus beidem
Das Rebalancing Deines Portfolios stellst Du also her, indem Du einen Teil der Wertpapiere, die durch hohe Kurszuwächse einen zu großen Anteil Deiner Anlage ausmachen, verkaufst. Du kannst es auch genau andersherum machen und zusätzliches Geld in die Anlagen stecken, deren Anteil zu stark geschrumpft ist. Viele Anlegerinnen und Anleger gehen einen Mittelweg und verkaufen einen kleinen Teil der starken Wertpapiere, während sie den Erlös daraus in die Investments stecken, deren Anteil sie erhöhen möchten.
Auf Kosten achten
Welche Variante Du nutzt, um das Gleichgewicht in Deinem Portfolio herzustellen, solltest Du auch davon abhängig machen, wieviel Geld Du umschichtest. Insbesondere bei kleineren Anlagesummen steht der Nutzen in keinem sinnvollen Verhältnis zum Kostenaufwand, der durch Transaktions- und andere Depotgebühren entsteht. Schichte also am besten immer so um, dass Du mit möglichst geringem finanziellen Aufwand Rebalancing betreiben kannst.

Rebalancing bei ETF-Sparplänen

Auch beim Rebalancing von ETF-Sparplänen versuchst Du, Dein Portfolio-Gleichgewicht wiederherzustellen. Grundsätzlich funktioniert diese Anpassung wie bei Einzelanlagen auch. Dir stehen bei Sparplänen aber zusätzliche Möglichkeiten zur Verfügung. Viele ETF-Sparerinnen und Sparer nutzen mehrere Sparpläne, z. B. einen auf einen Aktien-ETF und einen auf einen Renten-ETF. Dein bevorzugtes Rendite-Risiko-Verhältnis ergibt sich durch die monatlichen Sparplanraten, die Du für die verschiedenen ETFs festgelegt hast.
Doch auch wenn Du jeden Monat gleichbleibende Raten hast, wachsen die Investitionen in Anleihe- und Aktien-ETFs in unterschiedlichem Maße durch Kursgewinne. Deine Anteile am Aktien-ETF dürften daher mit der Zeit stärker wachsen. Nun kannst Du also einfach ein paar Aktien-ETF-Anteile verkaufen oder per Einmalanlage Deine Anleihe-ETF-Anteile aufstocken.

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Kostenschonende Anpassung der Sparrate

Als zusätzliche Möglichkeit steht Dir allerdings auch die flexible Sparplananpassung zur Verfügung, die die meisten Online-Broker
anbieten. Du kannst also zum Beispiel über einen bestimmten Zeitraum die Sparrate für Deinen Aktien-ETF aussetzen oder vermindern; am besten so lange, bis das Gleichgewicht wiederhergestellt ist. Auch andersherum funktioniert es: Du kannst alternativ die Sparrate Deines Renten-ETFs heraufsetzen, bis sein Anteil wieder auf Deinen Wunschwert gestiegen ist. Der Vorteil dieser beiden Anpassungen liegt in der kostenschonenden Umsetzung. Viele Online-Broker verlangen keine oder nur sehr geringe Gebühren bei Sparplananpassungen. Du sparst Dir also hohe Ordergebühren für Käufe und Verkäufe.
Automatisches Rebalancing bei Robo-Advisors
Bei Robo-Advisors
, also digitalen Vermögensverwaltern, die per Algorithmus investieren, gehört das automatische Rebalancing zum festen Programm. Wenn Du einen Robo-Advisor nutzt, kannst Du Dir also sicher sein, dass der Algorithmus Dein einmal gewähltes Portfolio immer wieder herstellt. In welcher Regelmäßigkeit dies geschieht, hängt dabei vom Anbieter ab. Jedoch passen viele Robo-Advisors zu festen Zeitpunkten und mindestens einmal jährlich an.
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