Regelmäßiger Depot-Check – Behalte Deine Wertpapiere im Auge
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Das Wichtigste in Kürze:
- Ein jährlicher Depot-Check ist notwendig, um Verluste durch schlechte Fonds oder Änderungen in der Anlagestruktur zu vermeiden. Dies hilft, langfristig mehr Vermögen aufzubauen und die Anlagestrategie an veränderte Lebensumstände anzupassen.
- Überprüfe regelmäßig die Mischung Deines Depots, um sicherzustellen, dass sie noch Deiner strategischen Asset Allocation entspricht. Nutze die „5-Prozent-Regel“, um Abweichungen zu korrigieren und vermeide das Risiko durch komplexe Produkte wie Zertifikate und Mischfonds.
- Beachte die Transaktionskosten und Ordergebühren beim Umschichten Deines Depots. Nutze Sparpläne, um Kosten zu minimieren, und berücksichtige steuerliche Aspekte wie den jährlichen Freibetrag für Kapitalerträge, um finanziell vorteilhafte Entscheidungen zu treffen.
Weshalb sich ein Depot-Check lohnt
Viele machen den Fehler, das Depot einfach laufen zu lassen. Das ist leichtsinnig. Hohe Renditen können häufig darüber hinwegtäuschen, dass in Deinem Depot schlechte Fonds vor sich hindümpeln. Deshalb solltest Du mindestens einmal im Jahr einen Check durchführen. Auch reine Zinssparer sollten sich nicht scheuen, ihre Anlagestrategie zu überdenken und anzupassen. Wenn Du Dein Depot regelmäßig überprüfst, baust Du langfristig mehr Vermögen auf.
Ein regelmäßiger Depot-Check hilft Dir auch dabei, Deine Anlagestrategie an veränderte Lebensumstände oder Finanzziele anzupassen. Vielleicht hast Du geheiratet, ein Kind bekommen oder planst einen Hauskauf – all das kann Einfluss auf Deine Anlagestrategie haben.
Portfolio-Rebalancing: Mischung im Depot prüfen
Manche Depots sind so vielfältig, dass Du leicht den Überblick verlieren kannst. Deswegen ist es wichtig, Deine Depotmischung in gewissen Abständen zu prüfen. Denn selbst wenn Du längere Zeit nicht aktiv in Dein Depot eingreifst, kommt es Durch Wertschwankungen der einzelnen Positionen zu Veränderungen der Anlagestruktur. Das bedeutet: Die Aufteilung Deines Portfolios kann im Zeitverlauf stark von Deiner strategischen Asset Allocation, also der von Dir ursprünglich festgelegten Anlagestruktur, abweichen. Bei komplexen Zertifikaten oder flexiblen Mischfonds lässt sich ein Risiko nur schwer abschätzen – überlege also, ob Du diese Produkte wirklich länger in Deinem Portfolio behalten möchtest.
Ein bewährtes Vorgehen beim Rebalancing ist die „5-Prozent-Regel“: Weicht eine Anlageklasse um mehr als 5 Prozent von ihrer Zielallokation ab, solltest Du sie wieder auf den ursprünglichen Wert zurückführen.
Vergleichen hilft
Um die Wertentwicklung Deines Depots richtig einschätzen zu können, musst Du immer das Risiko berücksichtigen. Je mehr Risiken Du mit Deiner Geldanlage eingehst, desto mehr sollte auch dabei herumkommen. Eine objektive Richtlinie können dabei die Renditen der Indizes sein, die den globalen Aktienmarkt und die Euro-Staatsanleihen widerspiegeln.
Bleibt Dein Depot deutlich hinter der Indexrate zurück, ist Handlungsbedarf angesagt. Sollten Deine Aktien und Fonds dauerhaft keine Rendite erzielen, bringt es Dir nichts, sie zu behalten und auf bessere Zeiten zu hoffen. Stelle Dir die Frage, ob Du weiterhin an den Erfolg des Unternehmens glaubst, wenn nicht: weg damit!
Beachte dabei auch die Korrelation zwischen Deinen Anlagen. Eine gute Diversifikation bedeutet nicht nur, in verschiedene Anlageklassen zu investieren, sondern auch in solche, die sich möglichst unabhängig voneinander entwickeln.
ETF statt Aktien
Einzelne Aktien lassen sich gut durch breit streuende ETFs ersetzen. Sie sind langfristig besonders chancen- und weniger risikoreich. ETFs bieten nicht nur eine breite Streuung, sondern auch niedrige Kosten. Achte bei der Auswahl auf die Gesamtkostenquote (TER) und vergleiche ähnliche ETFs verschiedener Anbieter. Wie Du einen ETF-Sparplan erstellst, erklären wir Dir in unserem Ratgeber „ETF-Sparplan: In kleinen Schritten zum Ziel".
Depot aufräumen
Gerade bei aktiv gemanagten Fonds ist ein regelmäßiger Depot-Check ratsam. Bevor der große Tiefflug kommt, überlege besser vorher, ob bei dem Fonds das Chancen-Risiko-Verhältnis noch stimmt. Fällt diese Überprüfung mäßig aus, solltest Du Dich von der Anlage trennen.
Natürlich gilt es nicht nur, sich von Fonds oder Aktien zu trennen, sondern sich zu überlegen, welche Wertpapiere hinzugekauft werden können. Für welchen Titel Du Dich entscheidest, hängt natürlich in großem Maße davon ab, welche Anlageziele Du hast und welche Wertpapiere Du favorisierst. Du musst ebenfalls festlegen, in welcher Menge oder in welchem Gegenwert Du Wertpapiere kaufen möchtest. Hast Du das analysiert und den Optimierungsbedarf festgestellt, geht es ans Handeln.
Beim Aufräumen Deines Depots solltest Du auch steuerliche Aspekte berücksichtigen. Verkäufe können zu steuerpflichtigen Gewinnen führen. Nutze, wenn möglich, den jährlichen Freibetrag für Kapitalerträge aus.
Umstrukturieren kostet
Der Depot-Check ist definitiv zu empfehlen! Du solltest nur darauf achten, nicht zu häufig umzuschichten. Beim Verkauf von Aktien, Fonds oder anderen Wertpapieren entstehen nahezu immer Transaktionskosten oder Ordergebühren. Haben Deine Bestände einen vergleichsweise geringen Gegenwert, solltest Du häufiges Umschichten vermeiden. Die Gebühren sind dann überproportional hoch, es sei denn, Du nutzt beispielsweise eine Order-Flatrate. Wäge ab, ob die Kosten-Nutzen-Rechnung für Dich aufgeht oder ob Du aufs Umschichten verzichtest.
Eine Möglichkeit, Kosten beim Umschichten zu sparen, ist die Nutzung von Sparplänen. Viele Anbieter bieten kostenlose oder stark vergünstigte Ausführungen für regelmäßige Sparplanorder an. Hier funktioniert Rebalacing auch, indem Du Sparraten entweder für einige Monate aussetzt oder den Sparplan für einige Monate erhöhst.
Fazit
Dein Wertpapier-Depot zu checken, ist mit vielen Vorteilen verbunden. So bildest Du die Grundlage dafür, notwendige oder zumindest empfehlenswerte Maßnahmen zu ergreifen. Das Durchführen einer Depotüberprüfung ist relativ simpel, wenn Du Deine Anlageziele kennst und weißt, welche Verluste Du tolerieren und ab wann Du gerne Gewinn mitnehmen möchtest.
Wichtig ist vor allem, dass Du jede Deiner Einzelpositionen betrachtest und sie mit der ursprünglichen Zusammensetzung des Depots und der Erwartung bezüglich der Rendite vergleichst.
Ein regelmäßiger Depot-Check hilft Dir nicht nur, Dein Portfolio zu optimieren, sondern auch, Dein Verständnis für die Finanzmärkte zu vertiefen. Nutze diese Gelegenheit, um aus Deinen Entscheidungen zu lernen und Deine Anlagestrategie kontinuierlich zu verbessern.
Tipp der Redaktion: Kosten des Depots im Blick behalten
Bei der Gelegenheit solltest Du auch die Kostenstruktur Deines Depots einer Prüfung unterziehen. Passen Depotgebühren, Orderkosten und Service Deines Depotkontos noch zu Deinem Analageverhalten? Manchmal ist es auch sinnvoll, sein Depot nach der Ansparphase auf einen anderen Depotanbieter zu übertragen. Beachte beim Depotwechsel auch mögliche Wechselprämien oder andere Sonderaktionen, die Dir einen finanziellen Vorteil bringen können. Vergleiche aber immer die langfristigen Kosten, nicht nur kurzfristige Boni.