Bulle und Bär

Außerbörslicher Handel: Kurse, Zeiten und Kosten

7 Minuten Lesezeit
INHALTSVERZEICHNIS
Definition, Begriffe und Ablauf
Außerbörslicher Handel ist meist günstiger und flexibler
Längere Handelszeiten
Nachteile beim OTC-Handel
Bei welchen Brokern ist außerbörslicher Handel möglich?
Außerbörslicher Handel ist meist günstiger und flexibler
Längere Handelszeiten
author_tim_kl.png
Tim Kempen
Finanzexperte bei zaleo.
Finanzielle Transaktionen, die nicht über die Börse, sondern zwischen zwei Teilnehmern am Finanzmarkt stattfinden, gehören zum außerbörslichen Handel. Wie das Prinzip funktioniert, welche Vor- und Nachteile es hat und wo Du außerbörslich handeln kannst, erfährst Du hier.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Der außerbörsliche Handel (OTC) erfolgt direkt zwischen Marktteilnehmern, ohne die Beteiligung einer Börse, was niedrigere Kosten und schnellere Ausführungen ermöglicht.
  • Er bietet längere Handelszeiten, einschließlich abends und am Wochenende, wodurch mehr Flexibilität entsteht, ist aber weniger reguliert und transparent.
  • Geringere Markttransparenz und fehlende Aufsicht erschweren Preisvergleiche, insbesondere außerhalb regulärer Handelszeiten, was unerfahrene Anlegerinnen und Anleger vorsichtig machen sollte. Sieh Dich in unserem Depot-Vergleich nach einem passenden Broker für außerbörslichen Handel um:

Definition, Begriffe und Ablauf

Ein außerbörslicher Handel findet dann statt, wenn eine Wertpapiertransaktion direkt mit einem Marktteilnehmer, z.B. einem Emittenten oder Makler durchgeführt wird. Häufig nennt man es auch Direkt-Freiverkehrs- oder OTC-Handel. Die Börse ist dabei außen vor. Die Transaktion unterliegt dann keiner staatlichen Aufsicht. Als Direkthandel wird in der Regel der von Direktbanken bzw. Online-Brokern organisierte außerbörsliche Internethandel von Wertpapieren bezeichnet. Grundsätzlich gelten jedoch nach wie vor die gesetzlichen Bestimmungen für den Wertpapierhandel.
Das Kürzel OTC steht übrigens für „Over The Counter“, was übersetzt „über dem Tresen“ bedeutet. Zwar entspricht die ursprüngliche Bedeutung auf Deutsch dem Telefonhandel, doch läuft der OTC-Handel heute in der Regel elektronisch über den Bildschirm ab und ist damit gleichbedeutend mit dem außerbörslichen Handel.
image
image

Außerbörslicher Handel ist meist günstiger und flexibler

Ein OTC-Handelsvorgang ist in wenigen Sekunden durchgeführt. Für den außerbörslichen Direkthandel werden meist feste Preise bei den Online-Brokern entrichtet. Da man keinen Börsenplatz benötigt, werden auch keine Fremdspesen, Makler-Courtage oder sonstige Börsengebühren fällig. Zudem werden dort in der Regel keine kostenintensiven Teilausführungen getätigt. In diesem Sinne ist der außerbörsliche Handel bei den meisten Brokern günstiger als der normale Börsenhandel.

Längere Handelszeiten

Ein weiterer Vorteil außerbörslicher Handelsplattformen sind die deutlich längeren Handelszeiten. Anders als an deutschen Börsenhandelsplätzen kannst Du hier nicht nur zwischen 8 und 20 Uhr traden, sondern meist bis 22 Uhr. Bei vielen ist es auch möglich, am Wochenende zu traden.

Nachteile beim OTC-Handel

Wo Vorteile sind, gibt es auch Nachteile. Ein Nachteil des außerbörslichen Handels ist die oft geringere Markttransparenz. Anders als beim klassischen Börsenhandel hast Du beim Direkthandel keine Möglichkeit zur Einsicht in das Orderbuch. Du hast somit selbst keinen Überblick über Angebot und Nachfrage. Da es für den außerbörslichen Handel kaum Referenzmärkte gibt, haben Anlegerinnen und Anleger sehr wenige Vergleichsmöglichkeiten. Das ist vor allem außerhalb der regulären Börsenzeiten der Fall. Schließlich kannst Du dann keinen Referenzkurs einholen. Ob die Angebote angemessen sind, kannst Du in diesem Zeitraum nicht prüfen.
Da es zudem weder eine Börsenaufsicht noch eine andere menschliche Zwischenkontrolle gibt, wird der Handel auch nicht beaufsichtigt. Gerade Einsteiger sollten daher vorsichtig sein. Ob es sich bei dem jeweiligen Angebot des Emittenten tatsächlich um einen marktgerechten Preis handelt, musst Du selbst entscheiden und einschätzen lernen. Du solltest zumindest überprüfen, ob der aktuelle Börsenpreis oder der außerbörsliche Kurs vorteilhafter ist.

Bei welchen Brokern ist außerbörslicher Handel möglich?

Inzwischen kommt fast kein bekannter Anbieter ohne außerbörslichen Handel aus. Nicht alle Broker bieten jedoch jede OTC-Handelsplattform an. Interessierst Du Dich für eine bestimmte Plattform, musst Du daher gezielt nach geeigneten Brokern suchen. Viele Depotanbieter bieten im außerbörslichen Handel auch Rabatte oder Aktionen an. So gibt es beim flatex Depot beispielsweise den Handel über Goldmann Sachs, Morgan Stanley oder BNP Paribas besonders günstig.
Hier eine Auswahl an Banken, die mindestens einen außerbörslichen Handelspartner haben und welche das unter anderem sind:
Vorteile und Nachteile von außerbörslichem Handel
Vorteile
Nachteile
Geringere Kosten (z.B. keine Börsenplatzgebühren)
Sehr schnelle Orderausführung
Längere Handelszeiten (abends und am Wochenende)

Außerbörslicher Handel ist meist günstiger und flexibler

Ein OTC-Handelsvorgang ist in wenigen Sekunden durchgeführt. Für den außerbörslichen Direkthandel werden meist feste Preise bei den Online-Brokern entrichtet. Da man keinen Börsenplatz benötigt, werden auch keine Fremdspesen, Makler-Courtage oder sonstige Börsengebühren fällig. Zudem werden dort in der Regel keine kostenintensiven Teilausführungen getätigt. In diesem Sinne ist der außerbörsliche Handel bei den meisten Brokern günstiger als der normale Börsenhandel.

Längere Handelszeiten

Ein weiterer Vorteil außerbörslicher Handelsplattformen sind die deutlich längeren Handelszeiten. Anders als an deutschen Börsenhandelsplätzen kannst Du hier nicht nur zwischen 8 und 20 Uhr traden, sondern meist bis 22 Uhr. Bei vielen ist es auch möglich, am Wochenende zu traden.

Nachteile beim OTC-Handel

Wo Vorteile sind, gibt es auch Nachteile. Ein Nachteil des außerbörslichen Handels ist die oft geringere Markttransparenz. Anders als beim klassischen Börsenhandel hast Du beim Direkthandel keine Möglichkeit zur Einsicht in das Orderbuch. Du hast somit selbst keinen Überblick über Angebot und Nachfrage. Da es für den außerbörslichen Handel kaum Referenzmärkte gibt, haben Anlegerinnen und Anleger sehr wenige Vergleichsmöglichkeiten. Das ist vor allem außerhalb der regulären Börsenzeiten der Fall. Schließlich kannst Du dann keinen Referenzkurs einholen. Ob die Angebote angemessen sind, kannst Du in diesem Zeitraum nicht prüfen.
Da es zudem weder eine Börsenaufsicht noch eine andere menschliche Zwischenkontrolle gibt, wird der Handel auch nicht beaufsichtigt. Gerade Einsteiger sollten daher vorsichtig sein. Ob es sich bei dem jeweiligen Angebot des Emittenten tatsächlich um einen marktgerechten Preis handelt, musst Du selbst entscheiden und einschätzen lernen. Du solltest zumindest überprüfen, ob der aktuelle Börsenpreis oder der außerbörsliche Kurs vorteilhafter ist.

Bei welchen Brokern ist außerbörslicher Handel möglich?

Inzwischen kommt fast kein bekannter Anbieter ohne außerbörslichen Handel aus. Nicht alle Broker bieten jedoch jede OTC-Handelsplattform an. Interessierst Du Dich für eine bestimmte Plattform, musst Du daher gezielt nach geeigneten Brokern suchen. Viele Depotanbieter bieten im außerbörslichen Handel auch Rabatte oder Aktionen an. So gibt es beim flatex Depot beispielsweise den Handel über Goldmann Sachs, Morgan Stanley oder BNP Paribas besonders günstig.
Hier eine Auswahl an Banken, die mindestens einen außerbörslichen Handelspartner haben und welche das unter anderem sind:
Häufig gestellte Fragen
Du kannst über die meisten Broker außerbörslich handeln. Die Handelsplattformen stehen meist in Deiner Ordermaske zur Verfügung. Der Handel läuft im Normalfall genauso ab wie der Börsenhandel.
Die Kosten für die Transaktion legt Dein Anbieter fest. Jedoch fallen beim außerbörslichen Handel oft geringere Kosten an, da Du keine Börsengebühren zahlen musst. Viele haben auch Angebote und bieten Orders mit bestimmten Plattformen umsonst oder vergünstigt an.
Das hängt vom jeweiligen Handelsplatz ab. Meistens sind die Börsenplätze länger geöffnet, beispielsweise bis 22 Uhr, und auch morgens schon erreichbar. Auch an den Wochenenden stehen viele von ihnen zu Verfügung.
Tradegate startete Anfang des neuen Jahrtausends als außerbörsliches Handelssystem. 2009 wurde Tradegate Exchange der Status einer regulären Wertpapierbörse zuerkannt.
Die Begriffe werden meist synonym benutzt. Man spricht auch von „nachbörslich“, weil Du zu Uhrzeiten handeln kannst, an denen die Börse schon geschlossen ist.
OTC-Handel wird ebenfalls als Synonym für den außerbörslichen Handel genutzt. Die Abkürzung steht für „Over the Counter“ („über den Tresen“) und wurde früher als Bezeichnung für den Telefonhandel genutzt. Mittlerweile ist es aber die Bezeichnung für außerbörslichen Handel.
Weitere Ratgeber: